8. Station

8. Station:
Jesus und die weinenden Frauen  

„Vor all meinen Bedrängern bin ich ein Spott geworden, 

eine Last meinen Nachbarn 

und ein Schrecken meinen Bekannten. 

Die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir. 

Ich bin vergessen in ihrem Herzen wie ein Toter; 

ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.“

(Psalm 31, 12+ 13) 

 

Es folgte ihm aber eine große Volksmenge und viele Frauen,

die klagten und beweinten ihn. Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach:

„Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich,

sondern weint über euch selbst und über eure Kinder.

Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird:

Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben,

und die Brüste, die nicht genährt haben!

Dann werden sie anfangen zu sagen zu den Bergen:

Fallt über uns!,und zu den Hügeln: Bedeckt uns!

Denn wenn man das tut am grünen Holz, was wird am dürren werden?

(Lukas 23, 27- 31)

 

Es ist gut, wenn Menschen weinen können.

Wer weint, hat sich anrühren lassen vom Leid. Wer weint, zeigt Betroffenheit.

Es ist schlimm, wenn wir uns nicht mehr betreffen lassen

von dem Leid in unserer Umgebung oder in der Welt.

Aber weinen, ohne etwas zu ändern, ist manchmal wenig hilfreich.

Was nützt es, wenn ich einen Film sehe über die Judendeportation

des gottlosen Nazi-Regimes damals und weine,

aber nichts unternehme gegen Antisemitismus heute?

Wenn mir bei den schrecklichen Bildern der leidenden Menschen

In den Flüchtlingscamps die Tränen kommen,

ich mich aber nicht für die Geflüchteten einsetze?

Weinen angesichts der schrecklichen Bilder des Hungers in der Welt,

ohne auf Abhilfe zu sinnen, bringt nichts.

Jesus fordert dazu auf, über uns selbst zu weinen,

zumal dann, wenn wir nichts unternommen haben

oder nichts unternehmen gegen den beklagenswerten Zustand.

Unser Weinen, unser Mitleid, soll ehrlich sein, keine Heuchelei.

Nicht nur eine nach außen gezeigte Betroffenheit,

sondern ein Mit-Leiden mit anderen, das uns innerlich berührt.

Dann wird das Weinen Früchte tragen:

Taten der Mitmenschlichkeit werden ihm folgen.

Tränen können trocknen, Trost erreicht die Traurigen


Wir sehen auf Jesus und beten für die Menschen, die hat geworden sind und ungerührt bleiben angesichts von Elend und Not. Für alle, die an leidvollen Verhältnissen etwas ändern möchten und denen es an Kraft und Mut fehlt. Für alle, die auf dem Weg der Umkehr sind und bereit, sich zu ändern. Für alle, die nicht mehr weinen können. Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod. Lass uns mit Dir auferstehen! Herr, erbarme dich!

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