„Die Rotte der Bösen hat mich umringt;
sie haben meine Hände und Füße durchgraben.
Ich kann alle meine Knochen zählen;
sie aber schauen zu und sehen auf mich herab.“
(Psalm 22, 17+ 18)
Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte,
kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm,
einen zur Rechten und einen zur Linken.
Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: „Dies ist der Juden König.“
(Lukas 23, 33+ 38)
Menschen kreuzigen, festnageln: Das gibt es bis heute.
Immer wieder werden Menschen aufs Kreuz gelegt,
zur Bewegungslosigkeit verurteilt.
Freiheitsberaubung gibt es in vielfacher Form.
Es gibt Menschen, denen die Fürsorge für ihre Angehörigen aufgebürdet wird, so dass sie keine freie Minute mehr für sich haben.
Es gibt Menschen, die vor lauter Pflichten nicht mehr ein noch aus wissen. Wenn Menschen in ihren Mitteln so eingeschränkt sind, dass sie kaum noch irgendwohin kommen, fühlen sie sich wie an ein Kreuz genagelt.
Wenn Kindern und Jugendlichen Erziehung und Bildung verweigert wird, wenn Kinderarbeit eine Selbstverständlichkeit ist, wenn Kinder um ihr Kindsein betrogen werden, dann findet Kreuzigung statt.
Menschen, die in Diktaturen als Oppositionelle inhaftiert werden, die sich nicht frei äußern dürfen, sind wie festgenagelt in ihren Verhältnissen. Kreuzigungsszenen können wir fast täglich sehen, die Medien liefern sie uns mit Berichten über Gewalt und Missbrauch täglich ins Haus.
In unserer Zeit sind viele gottlose und menschenverachtende Ungeister
wieder erschreckend salonfähig geworden, die nur darauf abzielen, Menschen zu kreuzigen.
Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit sind Kreuze, an denen Menschen unschuldig geopfert werden.
Wann hören wir endlich auf, Unschuldige ans Kreuz zu schlagen?
Wir sehen auf Jesus und beten für alle, die sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen, um die Kreuze dieser Welt abzuschaffen. Für alle, die in Situationen stecken, aus denen sie sich nicht befreien können. Für alle zu Unrecht inhaftierten. Für allein stehende Mütter und Väter, die in ihren Kontakten eingeschränkt sind. Für alle, die mutig aufstehen gegen rechten Populismus und die Ungeister unserer Zeit
Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod. Lass uns mit Dir auferstehen! Herr, erbarme dich!
© Evang.- Luth. Kirchengemeinden Rodenkirchen und Schwei