„Nun, Herr, wessen soll ich mich trösten?
Ich hoffe auf dich.
Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun;
denn du hast es getan.
(Psalm 39, 8. 10)
Sie nahmen ihn aber, und er trug selbst das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heisst Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. (Johannes 19, 16b- 17)
Wie viele Menschen tragen heute ihr Kreuz? Viele Kranke leiden nicht nur körperlich, sondern seelisch. Momentan fühlen sich auch die Gesunden isoliert. Die Kontaktsperre zur Eindämmung der Corona-Infektion treibt viele Menschen in die Einsamkeit.
In gesunden Tagen kommen Verwandte und Freunde, die mit uns reden und Schönes erleben. Aber das ist zur Zeit unmöglich.
Es gibt Menschen, die durch ihre Behinderung oder die Beeinträchtigung eines Angehörigen ein Kreuz zu tragen haben. Auch alte Leute tragen oft ein Kreuz:
Die Kräfte haben nachgelassen, Angehörige und Bekannte sind gestorben. Dann ist da das Kreuz der Trauer. Es ist besonders schwer zu tragen, wenn niemand da ist,
der Trost spendet oder Nähe schenkt. Manche Leute tragen auch ein Kreuz deshalb,
weil sie es anderen nicht aufbürden möchten. Sie sagen „Es geht!“, und wissen oft, dass es fast gar nicht mehr geht. Wer nachdenkt, weiß um die vielen Kreuze in der Welt, die Menschen zu tragen haben. Denken wir an die Hungersgebiete oder an Länder mit Krieg. Wo Unfriede herrscht, da tragen Menschen schwere Kreuze.
Wir sehen auf Jesus und beten für die Menschen, die in den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Erde täglich bedroht sind. Für die Trauernden, die um einen lieben Verstorbenen weinen, die allein sind und niemanden haben, der sie tröstet.
Für die kranken und leidenden Menschen, aber auch für alle, die im Alter gebrechlich geworden sind. Für alle, die ein Kreuz tragen, von dem niemand weiß als Gott allein.
Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod. Lass uns mit Dir auferstehen! Herr, erbarme dich!
© Evang.- Luth. Kirchengemeinden Rodenkirchen und Schwei