„Du hast mich hinunter in die Grube gelegt,
in die Finsternis und in die Tiefe.
Wirst du an den Toten Wunder tun?“
(Psalm 88, 7+ 11a)
Und Josef von Arimathäa kaufte ein Leinentuch und nahm ihn ab
und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab,
das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür. Aber Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Joses,
sahen, wo er hingelegt wurde. (Markus 15, 46+ 47)
Wir wissen nicht, was die Freunde gedacht haben,
als sie Jesu Leichnam in das Grab legten.
Sie begruben mit seinem toten Leib vermutlich auch alle ihre Hoffnung.
Sie hatten geglaubt, dass Jesus als Messias Israel erlösen würde.
Nun aber war er tot. Wird Gott an den Toten Wunder tun?
Viele Menschen, die ihre Verstorbenen bestatten,
legen Wert auf eine würdige Gestaltung der Beisetzung.
Meist wird getan, was Sitte ist.
Gräber werden gepflegt und den Toten wird ein ehrendes Andenken bewahrt. Was aber denken die Menschen, wenn sie am Grab ihrer Lieben stehen?
Ist für sie mit dem Tod alles aus?
Erst allmählich werden die Jünger für die Erfahrung offen,
dass Jesus von den Toten erstanden ist.
Es ist nicht einfach, angesichts des Todes an ein neues Leben zu glauben.
Je näher wir dem Verstorbenen standen, je mehr wir ihn liebten,
desto weher tut uns sein Tod.
Doch gerade diese Liebe ist es, die in uns die Hoffnung keinem lässt.
Denn die Liebe ist stärker als der Tod, sie bleibt über das Sterben hinaus. Und so erinnert sie daran, dass der Tod auch keine Grenze ist,
an der Gottes Liebe halt machen muss.
Wo wir einen lieben Menschen aus der Hand geben müssen,
hält Gottes Hand ihn weiter und birgt ihn in seiner Liebe.
So weckt Gott in seiner Liebe selbst durch seinen Geist
den Glauben an die Auferstehung in den Menschen.
Die Grablegung Jesu ist die letzte Station seines Kreuzweges.
Sie ist aber nicht der Endpunkt seines Lebens.
Jesus lebt, und nimmt uns mit durch den Tod ins Leben.
Wo wir nur das Ende sehen,
verewigt Gott unser gelebtes Leben in seiner Liebe.
Wir sehen auf Jesus und beten für alle, die um einen verstorbenen Menschen trauern, der ihnen nahe stand. Für alle, die nicht an eine Auferstehung von den Toten glauben können. Für alle, die im Sterben liegen und keine Hoffnung haben. Für alle unsere Verstorbenen, die nun schauen können, was sie geglaubt haben. Für uns selbst, dass wir die Hoffnung nie verlieren. Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod. Lass uns mit Dir auferstehen! Herr, erbarme dich!
Wir haben den Kreuzweg betrachtet und sind in Gedanken diesen schweren Weg mit Jesus gegangen.
Wir wissen:
Jesus geht auch unsere schweren Wege mit uns.
Er geht ihn mit den Vielen, die ungerecht verurteilt werden,
leiden, fallen, gekreuzigt werden und sterben.
Er starb unseren Tod, er wird auch uns ins Leben rufen.
Alle unsere Kreuze verwandelt er in das Leben bei Gott.
Sein Leiden und Sterben am Kreuz wird uns zum Segen.
Jesus ist den Kreuzweg voran gegangen.
Den steinigen Weg der Liebe bis in den Tod, und durch den Tod ins Leben.
Darum werden wir leben,
Leiden und Schuld, Angst und Tod überleben,
unter Leid und Angst und trotz Schuld und Tod weiterleben.
Jesus nimmt uns mit auf seinen Weg und bringt unseren Weg ans Ziel.
© Evang.- Luth. Kirchengemeinden Rodenkirchen und Schwei