„Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen;
ich schreie vor Unruhe meines Herzens.
Denn ich bin dem Fallen nahe,
und mein Schmerz ist immer vor mir.“
(Psalm 38, 9. 18)
Es steht zwar nicht in der Bibel, macht aber Sinn,
dass die Tradition des Kreuzweges
Jesus wiederholt unter dem Kreuz fallen lässt.
Damit wird sein schwerer Leidensweg bis zum Tod zum Ausdruck gebracht. Jesus ist ganz Mensch.
Er trägt eine schwere Last. Das Kreuz drückt ihn nieder.
Er versucht, auf den Beinen zu bleiben, nicht aufzugeben.
Langsam setzt er einen Schritt vor den anderen.
Doch immer mehr sackt er unter dem Kreuz zusammen.
Seine Kräfte verlassen ihn. Er ist völlig zerschlagen.
Auch heute fallen Menschen zu Boden,
weil sie die Last, die ihnen aufgebürdet wurde, nicht mehr tragen können. Denken wir an die Opfer von häuslicher Gewalt,
an die Flüchtenden, Verfolgten und Vertriebenen.
Denken wir an diejenigen,
die sich Tag und Nacht um einen Kranken kümmern.
An Menschen, die ohne Hoffnung sind auf Arbeit und Anerkennung.
Die Welt ist voll von Beispielen erschöpfter Menschen.
Vielleicht hat auch mancher von uns die Erfahrung gemacht,
dass nichts mehr ging.
Jesus ist wieder aufgestanden.
Mit Jesu wiederholtem Fallen und Aufstehen
will uns diese Kreuzwegstation Hoffnung machen.
Jesu Beispiel will uns nach einem Zusammenbruch ermutigen,
wieder aufzustehen und weiterzugehen.
Jeder, der in der Nachfolge Jesu sein Kreuz trägt, darf wissen,
dass Jesus es mit ihm trägt.
Wir sehen auf Jesus und beten für die Menschen, die müde und erschöpft sind und ihre Lebensperspektive verloren haben. Für die Verzweifelten, die aus den Sackgassen ihres Lebens nicht herausfinden. Für alle, die sich in Schuld verstrickt haben und nicht mehr weiterwissen. Für alle, die ihre Trauer zu Boden drückt und die keine Hoffnung mehr haben.
Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod. Lass uns mit Dir auferstehen! Herr, erbarme dich!
© Evang.- Luth. Kirchengemeinden Rodenkirchen und Schwei